Rudolf Rüßmann
Rentner
Berlin
Zum Themenbereich „Macht, Partizipation, Gewaltenteilung“ wünsche ich mir für die Zukunft der Kirche …
Zu richtigen Entscheidungen zu kommen, ist nicht eine Frage der Quoten, Zuständigkeiten und Machtverhältnisse, sondern ist eher davon abhängig, ob man in einen Dialog tritt, das Für und Wider abwägt, den Argumenten auf den Grund geht, den Gefahren der Eitelkeit, der Machtgier, der Angst, der Selbstverliebtheit etc. aus dem Wege geht, die Tragfähigkeit der Entscheidung abwägt und nicht zuletzt deren Konsequenzen ins Auge fasst.
Zum Themenbereich „Sexualmoral“ wünsche ich mir für die Zukunft der Kirche …
Im Altertum ging man davon aus, dass der männliche Samen in dem Körper der Mutter heranreift. Vorstellungen der Samenverschwendung bzw. -vernichtung waren unter diesem Licht nicht ganz abwegig. Dank Gregor Mendel u. a. haben wir nun eine andere Sicht. Zudem sind Geschlechtskrankheiten nicht mehr als unheilbar anzusehen.
Es gilt nicht, dem Zeitgeist nachzulaufen, sondern der kopernikanischen Wende in der Sexualmedizin Rechnung zu tragen. Hirten, die nicht begreifen, dass ihre Schafe mittlerweile weniger Wölfe zu fürchten als auf alteriertem Terrain mit Straßenverkehr, Plastikmüll und Pflanzenschutzmittel zu kämpfen haben, erfüllen ihren Amtsauftrag nicht mehr. Kein Wunder, wenn ihnen die Schafe wegsterben oder davonlaufen.
Verantwortungsvolle Elternschaft ist und bleibt die Basis unserer menschlichen Gesellschaft. Sie erfüllt - wie jede Fürsorge für den Nächsten - das Leben mit substantieller Freude.
Die Ehe ist ein Sakrament, das die Frau und der Mann sich ein Leben lang gegenseitig spenden. In der heutigen Zeit wird die Ehe zur Challenge, der offensichtlich nicht jeder gewachsen ist.
Mindeststandards der Sexualethik sind:
(a) Sexuelle Praktiken dürfen die Gesundheit der Beteiligten nicht gefährden.
(b) Beachte, dass aus einer Liebschaft immer eine nicht geplante Mutterschaft / Vaterschaft werden kann!
(c) Einen Abgang, eine Selektion oder eine Manipulation der befruchteten Eizelle bzw. des Fötus anzustreben, ist tabu. Verstöße gegen dieses Tabu bedürfen der gewissenhaften Normenkontrolle.
(d) Ökonomische, disziplinäre oder psychische Abhängigkeit und Minderjährigkeit auf der einen Seite und Fürsorgepflicht und Macht auf der anderen verbieten jede sexuelle Annäherung.
(e) Treueversprechen sind einzuhalten und zu respektieren.
Zum Themenbereich „Priesterliche Lebensform“ wünsche ich mir für die Zukunft der Kirche …
Gegen die Wiedereinführung einer “Arbeiterpriesterschaft” ist nichts einzuwenden. Die Unabhängigkeit und die Lebensnähe der Amtskirche würden sich damit sicherlich erhöhen. Der Zölibat sollte eine freie Entscheidung des Priesters sein, keine Pflicht.
Homo- oder heterosexuelle Promiskuität eines Geistlichen ist nicht unbedingt State of the Art. Eine offizielle Beziehung mit einem gleichgeschlechtlichen Partner ist solange akzeptabel, wie diese nicht ideologisch verklärt wird. Die Ehe ist ein Sakrament, das ausschließlich einem aus Mann und Frau bestehenden Paar zur Bildung einer Familie vorbehalten ist. Sexuelle Beziehungen mit Abhängigen, Schutzbefohlenen und Kindern sind tabu. Eingestandene, unleugbare bzw. gerichtlich festgestellte Vergehen erlauben und erzwingen eine Suspendierung. Bei Verdachtsfällen bzw. unbewiesenen Vorwürfen besteht die Unschuldsvermutung.
Zum Themenbereich „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ wünsche ich mir für die Zukunft der Kirche …
Frauen in Diensten und Ämtern können durch ihre andere Herangehensweise, ihre beeindruckende Zähigkeit und ihre enorme Standfestigkeit dazu beitragen, das Spezifische des christlichen Glaubens zu bewahren.
Was das Abendmahl betrifft, muss man sich bewusst werden, was Sache ist. Als Brotbrechen, also als Verteilen von Gaben, ist die Eucharistie eine durchaus weiblich konnotierte Handlung. Wird das Abendmahl als Opferung verstanden, handelt es um einen Akt, der ausschließlich männlch symbolisiert wird, was den Akteur und auch das Opfer betrifft. Die Schlachtung ist eine männliche Domäne. Weibliche Tiere zu opfern ist bekanntlich tabu.
Zum Themenbereich „Auftrag der Kirche“ wünsche ich mir für die Zukunft der Kirche …
Der Auftrag der jetzigen katholischen Kirche in Deutschland sollte im Wesentlichen darin bestehen, eine Re-Christianisierung der Gläubigen und damit auch der Kirche zu erzielen.
Der Katholik steht heute in Deutschland einem Umfeld gegenüber, das sich mit seinem Common Sense eher toxisch auf die christliche Orientierung auswirkt. Dem kann entgegengewirkt werden, dass man sich auf das Fasten zurückbesinnt. Dieses dient nicht der Sebstkasteiung, sondern einzig und allein der Erarbeitung einer Unabhängigkeit von den weltlichen Dingen (Schulden, Geld, Konsum, Drogen, Sex), von Influencern, Geldgebern, anderen falschen Freunden und vom Staat. So ist z.B. das Fiscalbündnis zwischen der Kirche und dem deutschen Staat so schnell wie möglich zu beenden. Das Jesuanisch-Christliche ist aus dem Gebräu von Anpassung, vorauseilenden Gehorsam, blanker Unkenntnis, Verblendung, massivem Eigennutz und Machtgier herauszufiltern.
Die Menschwerdung Gottes in Christo ist Fixpunkt des Glaubens. Jesu Leben, Tod und Auferstehung enthalten folgende zielrelevanten Kernbotschaften:
Gott greift nicht als deus ex machina in das Räderwerk des Geschehens ein. Er gibt dir auf deinem Weg die nötige Orientierung, trägt dich aber nicht ins Ziel.
Bitte um Gottes Hilfe, halte Ausschau nach seinen Weisungen!
Deine Würde kann von außen nicht zerstört werden, selbst nicht am Kreuz, nur von dir selber.
Schwer verwundet, ja tödlich verletzt richtet Gott dich immer wieder auf.
Deine Seele ist unsterblich. Sie kann im Leben Schaden nehmen, aber auch wieder geheilt werden.
Der Tod ist nicht das Ende. Es liegt in Gottes Hand und Gnade, dich als Verstorbenen bei sich aufzunehmen und somit zu erhöhen.
Das Prinzip ‘Do ut des’, sprich ‘Ich gebe, damit du gibst’, ist im Himmel nicht gültig. Gottes Reich ist kein Krämerladen.
Gib den Süchten nach Geld, Macht, Fun etc. keine Macht über dich! Jesus befreit - vom Götzendienst.
Haushalte mit deiner Angst und Sorge! Vertraue auf Gott !
… und das ist mein Statement